Im letzten Newsletter haben wir Ihnen die Nummern 12 bis 7 der schwierigsten Plätze vorgestellt und hier folgen nun die Top6. Wenn Sie schon eine Runde auf einem dieser Monster buchen, empfehlen wir dringend, wenigstens eine der vorderen Teeboxen zu wählen. Sonst könnte es vielleicht passieren, dass Sie ihre Schläger für immer in den Ruhestand schicken.
#6 Saujana GC (Palm Course), Kuala Lumpur, Malaysia
Der
Palm Course von Designer Ronald Fream
trägt den treffenden Spitznamen “The Cobra” und wartet mit einer ganzen Palette
von Schwierigkeiten auf: Zum einen wäre da mal das Klima. Durchschnittstemperaturen
von über 30° während des ganzen Jahres haben schon gestandenen Tourspielern zu
schaffen gemacht. Viele der Fairways sind von Dschungel, Wasser oder
Bunkeranlagen gesäumt und die Greens zu erreichen wäre schon mehr als genug
Arbeit für einen Tag. Doch einmal dort angekommen beginnt der eigentliche
„Spass“. Die Puttingflächen sind klein, sehr stark onduliert, superschnell und
zählen zu den schwierigsten weltweit – Augusta National eingeschlossen! John
Daly meinte einmal: „Auf diesen Greens putte ich lieber zehn Meter aufwärts als
zwei Meter abwärts.“
7024 Meter, CR 75.1 / SR 142
#5 Jade Dragon Snow Mountain GC, Yunnan, China
Superlative
sind im Land des Roten Drachens keine Seltenheit und so findet man dort auch
den längsten Golfplatz der Welt. Der Jade Dragon hat unter anderem ein Par 5,
das über fast 650 Meter führt. Zum Vergleich: Das sind nur 16 Meter weniger als
am Par 6 im GC Limpachtal. Die Szenerie mit den umliegenden, 5000 Meter und höher
aufragenden Gipfeln soll toll sein, aber der von Robin Nelson und Neil Haworth gebaute Platz selber ist ganz auf
Rekordmasse und nicht zum Spielvergnügen gebaut. Das kürzeste Par 3? 215 Meter.
Das kürzeste Par 4? 397 Meter. Dazu kommen fast 100, teils riesige Bunker. Bei
solchen Dimensionen wird auch der Weitenvorsprung (das Ski- und Golfresort
liegt rund 3000 M.ü.M) nicht viel helfen.
7778 Meter, CR 76.9 / SR 143
#4 Whistling Straits (Straits Course), Sheboygan, Wisconsin
Um den Platz von Pete Dye zu spielen, muss man eine gewisse Portion Masochismus besitzen. Die exponierte Lage am Lake Michigan sorgt für windige Verhältnisse und die – nach letzter Zählung – 967 (!!!) Bunker auf dem Gelände – ergibt einen Durchschnitt von fast 54 Sandhindernissen pro Loch… – wären schon Grund genug, auf den deutlich zahmeren Irish Course im Resort auszuweichen. Als Lee Westwood (damals die Weltnummer 3) den Platz zum ersten Mal besuchte, meinte er, „mir wurde erzählt, es gäbe da zehn schwierige und acht unmögliche Löcher. Ich versuche immer noch herauszufinden, welches die schwierigen Zehn sind.“
6700 Meter, CR75.6 / SR 146
#3 Ko’olau GC, Oahu Hawaii
Bei der Eröffnung 1992 erhielt der Platz von Designer Dick Nugent ein Slope Rating von 162. Die USGA (United States Golf Association) wollte das nicht akzeptieren weil ihre Skala bei 155 endet und schickte eigene Leute auf die Pazifikinsel. Ergebnis: Das Ratingteam kam auf ein Slope von 172 (!). Inzwischen wurde der Platz zwar etwas entschärft um ihn spielbarer zu machen, doch mit dem dichten Dschungel um die Fairways, über 80 tiefen Bunkern und sechs tiefen Schluchten die es zu überwinden gibt, rangiert der Ko’olau noch immer unter den schwierigsten Plätzen.
6652 Meter, CR 81.7 / SR 152
#2 Carnoustie Golf Links (Championship Course), Carnoustie, Schottland
Der
Austragungsort der Open Championship vom letzten Jahr wurde schon mit dem
Spitznamen “Car-nasty” (nasty = böse, hässlich, eklig, usw.) betitelt und ist
der schwierigste und längste aller Open Plätze. Doch der von Allan Robertson gebaute (und später von
Old Tom Morris und James Braid) überarbeitete Klassiker gilt auch als eines der
besten Designs. Die Löcher verlaufen kreuz und quer durch das überwiegend
flache Gelände und das macht die Einschätzung von Windeinflüssen besonders
knifflig. Das dicke Ende in Carnoustie wartet auf den drei Schlusslöchern, auch
wenn deren Stroke Index (13, 5, 11) anderes verspricht. An diesem Schlussspurt mussten
schon gestandene Spieler wie Jean van de Velde und Sergio Garcia ihre
Aspirationen im berüchtigten Barry Burn, der an allen drei Bahnen ins Spiel
kommt, begraben.
6753 Meter, CR 75.1 / SR 145
#1 Kiawah Island Resort (Ocean Course), Kiawah Island, South Carolina
Pete Dye musste sich hier sputen, denn der
berühmt-berüchtigte Ocean Course – einer von fünf Plätzen im Resort – war erst
ein paar Wochen vor dem Ryder Cup 1991 überhaupt spielbereit. Die europäische
Team um Captain Bernard Gallacher verlor zwar den „War at the Shore“ mit 13,5
zu 14,5 Punkten, doch 2012 „revanchierte“ sich Rory McIlroy mit dem Gewinn
seines zweiten Majortitels (US PGA Championship). Der Ocean Course ist
windexponiert, hat diabolisch angelegte Bunkeranlagen und superschnelle Greens.
Es ist wohl der einzige Platz, auf dem Spitzenspieler wie Seve Ballesteros,
Fred Couples, Payne Stewart oder Nick Faldo im Matchplay Löcher mit einem
Doppelbogey gewonnen haben.
7185 Meter, CR 79.7 / SR 152
Text: Peter Hodel
Foto: USPGA Tour, Getty, Carnoustie Golf Links, Jade Dragon Resort, Kiawah Island Resort